Es ging nach Kesseltal, in der Nähe von Donauwörth, es war das für uns am Weitesten entfernte Rennen des Jahres. Die gut 7-stündige Anfahrt nahmen wir schon am Freitag Morgen mit unseren betagten Omega in Angriff. Die A9 nach Nürnberg, ein kleines Stück A6 nach Würzburg und dann noch 1 Stunde die B2 in südlicher Richtung. Und „schon“ waren wir dort. Jetzt musste unser Servicezelt aufgebaut und die Werkzeug- und Materialkisten ausgeladen werden. Dann noch die Dokumenten- und die Technische Abnahme erledigt und die Strecke abgelaufen, dann war am Freitag alles erledigt. Geschlafen haben wir dann, wie meistens, im Omega.
Der Samstag begann dann mit der Vorbereitung des Fahrzeugs und der Fahrerbesprechung. Weiter ging es mit dem freien Training, in dem Timon dann erstmals im Auto die Strecke kennen lernen konnte. Die Strecke gefiel Timon sehr und er kam auch gut damit zurecht. Im Zeittraining war Timon dann in der 2. Startgruppe. Schon in der ersten gezeiteten Runde, konnte sich Timon auf Platz 3 der Startaustellung fahren. Leider passierte ihm dann in der zweiten Runde ein Missgeschick und der Corsa schlug in den Begrenzungswall mit anschließendem Überschlag ein. Timon kam mit dem Schrecken davon, das Fahrzeug leider nicht. Der Schaden war recht groß. Außer einer total zerbeulten Karosse war noch die Windschutzscheibe kaputt, eine Spurstange gebrochen, ein Querlenker verbogen und ein Motorhalter gebrochen. Es blieben ca. 2 Stunden bis zum Start des 1. Vorlaufes. Mit reichlich Hilfe von anderen Fahrern und auch Wettbewerbern schafften wir es das Fahrzeug zum 1. Vorlauf fahrfähig zu bekommen. Danke an alle die daran mitgewirkt haben. Zeitweise haben bis zu 5 Personen an dem Fahrzeug gearbeitet, die ich teilweise nicht mal namentlich kenne. Dafür richten wir unseren Dank stellvertretend an die Familie Pittroff, die mit ihrem Einsatz uns die weitere Teilnahme an der Veranstaltung ermöglicht haben.
Im 1. Vorlauf fuhr Timon dann ohne Servolenkung und Lichtmaschine von Startplatz 3 vorsichtig los, um die 15 Strafpunkte für einen Ausfall zu umgehen. Mit weichem und vorsichtigem Fahren, brachte Timon das stark angeschlagene Fahrzeug dabei sogar noch auf Platz 6 ins Ziel. Damit waren die Wertungsläufe am Samstag beendet und ich konnte mich wieder um den Corsa kümmern. Auch dabei gab es wieder reichlich Hilfe aus dem Fahrerlager. Sogar Aluminium Halter konnten geschweißt werden. Erst nach Mitternacht war dann die notdürftige „Renovierung“ des Autos fertig.
Am Sonntag Morgen ging es dann zum 2. Vorlauf. Timon bekam das OK zum vollen Fahren mit dem weiter reparierten Auto. Nach gutem Start und dem Überholen der ersten Wettbewerber rollte der Corsa dann aber in der 3. Runde mit defektem Antrieb aus.
Nach dem Austausch einer Antriebswelle startete Timon im 3. Vorlauf wieder etwas verhaltender und hielt sich wieder aus den zahlreichen Gerangeln mit den andern Fahrzeugen heraus. Der 6. Platz war dann der Lohn der ganzen Arbeit.
Nach der Auswertung der Vorlaufergebnisse erreichte Timon den 6. Startplatz im Finale. Jetzt sollte es nach einem weichen Start, um die Technik zu schonen, voll zur Sache gehen. Somit begann nach dem Start des Finales eine Aufholjagd von Timon, die ihn noch auf den 4. Platz nach vorne brachte. Seine Rundenzeiten, die sich an der Spitze des Feldes orientierten, lassen erahnen, was bei dieser super organisierten Veranstaltung des „MC Kesseltal“ möglich gewesen wäre.
Nach der anschließenden Siegerehrung waren wir einfach nur noch froh, dass Timon auch noch am Montag von der Schule beurlaubt wurde, und wir somit erst am nächsten Tag die 7,5-stündige Rückfahrt antreten mussten. Inzwischen sind wir schon wieder voll mit dem Wiederaufbau des Corsas für die nächste Veranstaltung am 28. u. 29.09. in Cunewalde beschäftigt.
Bedanken möchten wir uns nicht nur bei den zahlreichen Helfern vor Ort, sondern auch bei den Lehrern und der Schulleitung des Weinberg Gymnasiums Kleinmachnow für die Beurlaubung von Timon an den zwei Tagen. Nur so war für uns die Teilnahme an dieser Veranstaltung erst möglich.
Ingo Dohnke