Rennbericht /Circuito de Cheste

Pokale und Selbstbewußtsein

„Wir waren erst zum zweiten Mal auf der Strecke in Valencia, und schon das Training am Freitag war richtig gut“ blickt Phillip zurück. So setzte er schon in seiner Qualifikation zügig eine gute Zeit und führte lange Zeit die Liste an. Letztlich schnappte sich Teamkollege Alberto Fernandez noch die Bestzeit und setzte Phillip damit auf Startplatz 2.

 

Von dort erwischte er im ersten Rennlauf einen guten Start und konnte sich gleich vorn im Feld platzieren. Ab der dritten Runde sicherte er sich die Führung, die es nun zu verteidigen galt.
„Wir waren eine Gruppe von sechs Fahrern, da wird natürlich um jeden Meter gekämpft. Aber es hat alles gepasst, von der Technik und vom Gefühl, und so konnte ich das erste Rennen gewinnen“ strahlt er über seinen Pokal. „Ich hatte jetzt eine ganz schön lange Durstpause, da tat das wieder gut.“
Beim zweiten Wertungslauf des Tages verpasste er etwas den Start und reihte sich so zunächst auf Platz 7 ein. Doch schon nachdem er die 4 Kilometer lange Strecke zum zweiten Mal umrundet hatte, fand er sich auf Position zwei wieder und konnte sich vom Feld absetzen. Der führende Alberto Fernandez lag schon weit vorn. „Da konnte ich dann ein bischen das Gas rausnehmen und den zweiten Platz sicher über´s Ziel bringen“, freut sich Phillip. Und genau so sein Trainer Dirk Heidolf: „Das war bis vor Kurzem eine offene Baustelle, Rennen nicht über´s Knie zu brechen. Phillip ist deswegen oft genug gestürzt. Nun hat er gelernt, ein Ergebnis auch mal zu verwalten.“

Nur eine Woche hat der Sechstklässler nun Zeit, verpassten Schulstoff nachzuholen, dann geht der nächste Flieger schon wieder nach Spanien. „Ich bin eingeladen, an der Sichtung zum Red Bull Rookies Cup teilzunehmen“, freut er sich. In der ersten Oktoberwoche werden 105 internationale Nachwuchsfahrer in Spanien antreten, um einen der heiß begehrten Plätze zu ergattern. „Pro Jahr werden 10 bis 15 Fahrer genommen. Die Auswahl ist hart.“ Der Red Bull Rookies Cup gilt als Sprungbrett in die Weltmeisterschaft. Der Sieger eines Jahres erhält einen Platz in einem Moto3-Team. „Ich bin einer von 5 deutschen Fahrern, deren Bewerbung zur Sichtung angenommen wurde. Mal schauen, wie weit ich komme.“